AD(H)S-Therapie

Unsere Therapeuten arbeiten mit dem Therapieprogramm für Kinder mit hyperkinetischem und oppositionellem Problemverhalten (THOP). Es wurde in Zusammenarbeit der Kinderklinik Köln mit dem
Forschungsinstitut für Kinder- und Jugendpsychotherapie des Universitätsklinikums entwickelt. Es gilt zurecht als das bestwirksame Programm in der multimodalen Therapie für Kinder mit ADHS.

Was bedeutet multimodale Therapie?

Multimodale Therapie bedeutet, dass alle Lebensbereiche (z.B. Elternhaus, Schule oder Kindergarten, Lernverhalten etc.) in denen das Kind Schwierigkeiten zeigt, differenziert in die Therapie mit einbezogen werden. Der Fokus liegt immer auf dem Lebensbereich, in dem die Schwierigkeiten als am "größten" empfunden werden, um so möglichst schnell einen Gewinn an Lebensqualität für alle Beteiligten zu erzielen. Der Fokus kann sich im Laufe der Zeit verschieben.

Der Therapieplan wird grundsätzlich für jedes Kind individuell - abhängig von der Ergebnissen der Diagnose-Phase- zusammengestellt. Eine fortwährende Verlaufskontrolle macht es möglich, sofort sensibel auf Veränderungen und neue Bedarfe zu reagieren.

Grundsätzlich enthalten alle individuellen Therapien Basis-Bausteine und individuelle Ergänzungsmöglichkeiten, die je nach Fokus und Bedarf des Kindes unterschiedlich stark gewichtet in die Therapie eingehen.

Basis-Baustein 1: Selbstinstruktionstraining

Hier geht es darum, dass sich das Kind mit Hilfe des Therapeuten bewusst wird, was mit ihm "innerlich" in den Momenten geschieht, in denen es unerwünschte Verhaltensweisen zeigt. Ist es sich dieser Muster bewusst, werden dem Kind Hilfsmittel und Techniken an die Hand gegeben, um seine inneren Impulse zu kontrollieren. Der Umgang mit Hilfsmitteln und Techniken wird intensiv eingeübt. Fokus, Konzentration und Impulskontrolle können nachhaltig verbessert werden.

Basis-Baustein 2:

Eltern-Kind-Programm

In fast allen Familien haben sich im Laufe der Zeit im Umgang mit den problematischen Verhaltensweisen des AD(H)S-Kindes bestimmte Muster eingespielt, obwohl diese Muster eigentlich nicht tragfähig sind bzw. das Problem nicht positiv beeinflussen. Mit Hilfe des Therapeuten werden diese Muster sichtbar gemacht und gemeinsam werden Auswege aus "Teufelskreisen" gesucht und neue Verhaltensmuster sensibel eingeübt. Es kommt zu einer merklichen Entlastung der familiären Situation.

Basis-Baustein 3:

Intervention in Schule/Kindergarten

In Kindergarten und Schule verbringen Kinder einen großen Teil Ihres Tages und von schulischen Leistungen sind die Perspektiven des Kindes oft maßgeblich abhängig. Deswegen werden gerade in diesen Kontexten die problematischen Verhaltensweisen von AD(H)S-Kindern als besonders belastend empfunden. Im Rahmen der THOP-Therapie ist es unerlässlich, Erzieher und Lehrer durch unsere Therapeuten mit an Bord zu holen, da gerade sie durch oftmals geringe angeleitete Modifikationen große Entlastungspotentiale für alle Beteiligten freisetzen können.

Ergänzungsmöglichkeit 1:

Therapeutisches Malen

Therapeutisches Malen ist der ideale Ergänzungsbaustein für Kinder mit besonderen künstlerisch-kreativen Talenten .oder für Kinder, die sich schwer tun, das was in ihnen vorgeht mit Sprache auszudrücken. Positiv ist am Malen auch, dass es kein richtig und kein falsch gibt, da Kunst unendliche viele Gesichter und Erscheinungsformen hat.

Durch großflächiges Malen kann der Bewegungsdrang kanalisiert und in "Kunst" umgeleitet werden und das Durchhaltevermögen wird trainiert.

Ergänzungsmöglichkeit 2:

Yoga

Yoga fordert ihr Kind körperlich, was insbesondere bei Hyperaktivität wichtig ist, vermittelt aber gleichzeitig innere Ruhe. Damit sind Yoga-Einheiten die ideale Ergänzung für AD(H)S-Kinder, um über räumlich begrenzte, aber dennoch intensive kindgerechte körperliche Anstrengung zum inneren Gleichgewicht zu finden.

Ergänzungsmöglichkeit 3:

Therapeutische Holzwerkstatt

In der therapeutischen Holzwerkstatt können AD(H)S-Kinder großartige Erfahrungen der Selbstwirksamkeit sammeln. Unter pädagogisch-fachlicher Anleitung (nur im Einzelsetting mit 1:1-Betreuung) dürfen sie sägen, hämmern, feilen und bohren. Unbemerkt werden dabei Konzentration, Durchhaltevermögen und Feinmotorik explizit geschult.

Dauer der Therapie:

Wie lange die Therapie genau dauert, lässt sich nicht ganz exakt vorhersagen, da die Therapie auf jedes Kind maßgeschneidert wird. Als am effektivsten hat sich in der Vergangenheit aber eine Intensiv-Phase mit einem Richtwert von etwa 12 Wochen mit 2x 90 min Therapiezeit/Woche erwiesen. Danach kann auf Wunsch in eine grobmaschigere Betreuung gewechselt werden.

Therapie-Gebühr

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